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Ausstellung
ZHANG HUAN
PAINTINGS AND SCULPTURES
DATUM 12. Dec. 2008 - 17. Jan. 2009 Ort DIEHL + Gallery One, Moskau

Zhang Huan - Paintings and Sculptures, Installationsansichz, Gallery One, Moskau, 2008

PAINTINGS AND SCULPTURES

Zhang Huan

 

Als Performancekünstler, Film- und Videomacher, Fotograf, Bildhauer und/oder Zeichner ist die Kunst von Zhang Huan in ihrer Form und ihrem Inhalt polymorph. Im Wesentlichen entwickelt sich seine Kunst auf eine zutiefst chinesische Weise durch affektive Analogien und Identifikation. Das bedeutet, dass das Leben des Künstlers auf einzigartige und besondere Weise in seinen Werken verankert ist. Diese spezifische Einzigartigkeit zeigt sich in einer zweigleisigen Herangehensweise: Sie ist entweder direkt persönlich und körperlich oder, in gewisser Weise, pervers satirisch in den gewählten Formen des künstlerischen Ausdrucks.

Die Zeichnungen von Zhang Huan verdeutlichen dies besonders. Abgesehen von ihrer einzigartigen Ikonografie, die in hohem Maße aus para-traditionellen chinesischen Quellen wie Sprichwörtern oder möglichen Redewendungen stammt, sind sie auch mit zahlreichen unterschiedlichen und bewusst beabsichtigten multikulturellen Tier-Mensch-Assoziationen durchzogen. So ähneln die bestiariumartigen Zeichnungen von Zhang Huan oft Arbeiten, die mit Tinte und/oder Kohle auf Papier oder Holzblöcken und Tinte ausgeführt wurden, wobei auch fremde Materialien wie Asche und Sojasauce eingebunden werden. Viele davon werden später durch die Technik des Siebdrucks weiterbearbeitet und ausgeführt.

Die traditionelle Verwendung von Tinte und Kohle, Asche und Sojasauce ist ebenfalls ironisch, da Sojasauce als Gewürz lange mit chinesischen Sojabohnen assoziiert ist, die einen Fermentationsprozess durchlaufen haben. Tatsächlich ist ein Gefühl für Fermentation und deren kreative Analogie zur Kunst als Rezept ein Motiv, das sich durch viele von Zhang Huans Werken zieht. Die Verbindung zwischen Kunst und Kochen ist seit Langem ein fester Bestandteil der chinesischen Kultur.

Sojasauce, die aus geröstetem Getreide und Sojabohnen durch Fermentation entsteht, hat eine Geschichte, die mindestens 2500 Jahre zurückreicht und Parallelen zur Geschichte der Tinten- und Kohlezeichnung in China aufweist. Dieses Gefühl für Fermentation und die kreative Analogie von Kunst als Rezept ist durchgehend in Zhang Huans Kunst spürbar – die Idee, Kunst und Kochen miteinander zu verbinden, hat in der chinesischen Kultur eine lange Tradition.

 

In das Deutsche übersetzt

Originaltext auf Englisch von Mark Gisbourne