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Ausstellung
THOMAS FLORSCHUETZ
DURCHSICHT
DATUM 22. Sep. 2012 - 17. Nov. 2012 Ort DIEHL

Thomas Florschuetz - Durchsicht, Installationsansicht, Galerie Volker Diehl, Berlin, 2012 © Marcus Schneider

DIEHL zeigt exklusiv und erstmalig in Berlin Arbeiten von Thomas Florschuetz, die zwischen 2008 und 2011 entstanden sind. In dieser,  seiner 3. Einzelausstellung in unserer Galerie werden 7 großformatige Photographien gezeigt (darunter eine dreiteilige Arbeit).

 

Die Ausstellung DURCHSICHT zeigt anhand einer Auswahl Werke, die sich unter anderem am Beispiel perspektivischer Darstellung mit verschiedenen Formen von Architektur auseinandersetzt. Dabei entstammt diese Architektur einerseits sowohl prominenter als auch anonymer Herkunft, andererseits stellt sie auch  Mischformen dar (Neues Museum).


Teil dieser Präsentation sind Fotografien, die 2008/09 während der Restaurierung und des teilweisen Neubaus des Neuen Museums durch  Sir David Chipperfield entstanden sind. Andere Aufnahmen zeigen den Obersten Bundesgerichtshof in Brasilia von Oscar Niemeyer, sowie Louis Kahn’s Salk Institute in La Jolla in Kalifornien. In der Arbeit O.T. (Wonder Valley) 01 sind die Reste einer anonymen Behausung in einer Wüstenlandschaft zu sehen. Eine Art Gegenpol in dieser Ausstellung stellt das Bild O.T. (Jet) 45, 2009, dar. Hier blickt man durch den segmentierten Rumpf eines Kampfflugzeuges.
Mittels Schärfe, Unschärfe und einer fragmentierenden Sicht auf die jeweiligen Gebäude und Objekte verleiht er diesen eine skulpturale und anthropomorphe Präsenz.


Florschuetz’ Fotografien, analoge Bestandsaufnahmen realer Szenarien, versuchen Signifikantes im Ausschnitt des Bildes zu betonen und verweisen so auf grundlegende Bedingungen individueller Wahrnehmung. In der Kombination von Linie, Ebene, Textur, Licht und Perspektive entstehen Bilder von großer Suggestivkraft.
So sind die Arbeiten von Thomas Florschuetz auch nur entfernt mit dem verwandt, was wir gemeinhin unter  dem Begriff der Architekturfotografie subsumieren. Die schöpferische Quelle seiner künstlerischen Arbeit liegt vielmehr in der Auseinandersetzung mit Charakter und Form
der jeweiligen Gebäude und Objekte und an der Differenz von Sehen und Zeigen.
Die Ausstellung DURCHSICHT fordert den Betrachter auf, sich mit den Ergebnissen dieser Recherche vertraut zu machen und mit ihnen in einen Dialog zu treten.

 

„Wie hier der Bogen zwischen dem Universum und einem Eckzimmer Brasilias geschlagen wird, bauen, so scheint mir, alle Fotografien von Thomas Florschuetz Brücken zwischen winzigen Details und umfassenden Botschaften. Ob er den Rundungsausschnitt eines Jets zum Inbegriff der Flugkraft stilisiert oder die Bauchstütze des Pferdes einer triumphalen antiken Reiterstatue als Metapher der Zerbrechlichkeit allen Lebens sichtbar macht, der Fotograf Florschuetz grenzt aus, um den Blick in verhüllte und verstelle Welten zu öffnen. Ist er ein Architekturfotograf? Unbedingt, denn er legt bloß, was in und jenseits von Volumina und Wänden existiert. Und damit zeigt er mehr als viele Fotografien, die alles zeigen, was ein Gebäude darbietet.“


(Auszug aus dem Katalog IMPERFEKT, Seite 48, „Die Wahrheit des Details“ von Dieter Bartetzko)