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Ausstellung
SIMON ENGLISH
DIRTY POT XXX
DATUM 28. Apr. 2012 - 02. Jun. 2012 Ort DIEHL

Simon English - Dirty Pot XXX, Installationsansicht, Galerie Volker Diehl, Berlin, 2012 © Marcus Schneider

Anmerkungen zu 'Dirty Pot' von Simon English

"Im Jahr 2010 ... wurde ich von Meissen eingeladen, die Fabrik zu besuchen und ein paar Tage in Dresden zu bleiben. Das Versprechen einer Zusammenarbeit mit freier Hand bei der Herstellung von Skulpturen gab mir das Gefühl, das goldene Ticket für Willy Wonkers Schokoladenfabrik gewonnen zu haben. Das Timing hätte nicht besser sein können. Und ich verwandelte mein Atelier in ein imaginäres Nebengebäude von Meissen. Meine Gedanken drehten sich um das Herstellen (von Porzellan) und das Ausbessern (eines gebrochenen Herzens).
 
Vielleicht waren es meine schmutzigen Topfzeichnungen oder meine überambitionierten Wünsche, die mich in den sprichwörtlichen feurigen Ofen führten, wie die Fete der gierigen Kinder mit den goldenen Eintrittskarten.
 
Jegliche Korrespondenz scheint eingestellt worden zu sein.
Die Dirty Pot Works sind nicht wirklich skulpturale Zeichnungen oder brauchbare Vorbereitungen für die drei Dimensionen.
 
Sie sind, wie immer, Zeichnungshybride, die sie selbst geschaffen haben, auf dem leeren Blatt konzipiert und durch die Reste des LEBENSMATERIALS gefiltert.
Die Dirty-Pot-Zeichnungen sind Teil einer Serie von Arbeiten, die sich über anderthalb Jahre erstreckt.
Die Zeit durchdringt die Erzählung:

Ob es nun um das kurze Leben einer Fliege geht, die aus dem Bauch einer toten Ratte unter den Dielen geboren wird und ihre winzigen Flügel gegen die vergifteten Milchglasfenster der Klosterwelt über ihr schlägt, oder um das Leben von Spurty Butterfly, der auf der dunklen Seite des Mondes flattert und "die Stunden aus dem Stegreif vertreibt".
 
Fakten, Fiktion und Fantasie werden in den Schmutzigen Topf geworfen.
Ist es seine Geschichte? Ihre Geschichte? Oder das Leben der kleinen Seelen in der Arbeit?
 
Am Montag, wenn die Sonne heiß ist
frage ich mich oft
Ist es nun wahr oder ist es nicht wahr
Was ist was und was ist was?

A.A. Hodge, 1823-1886

 

Bekanntheit erlangte Simon English 1994 mit seiner allerersten Ausstellung in der Saatchi Gallery, in der er als Teil der Young British Artists III ausstellte. 2005 veröffentlichte er seine erste Monographie Simon English and the Army Pink Snowman (Blackdog Verlag) mit ausführlichen Essays von Bill Arning und Stella Santacatteria. Zu seinen letzten Ausstellungen gehört Aspects of Collecting im Essl Museum in Österreich, die zusammen mit weiteren, vom Louisiana Museum, Dänemark ausgesuchten Werken gezeigt wurde und später in das Arken Museum in Dänemark weiterzog.