Das vielfältige Werk des Künstlers wird in einer Auswahl an Gemälden, kinetische Lichtobjekten und Installationen beleuchtet, die in einem Zeitraum entstanden sind, der sich von den sechziger Jahren bis 2013 erstreckt. Ein illustrierter Katalog über Sedgleys Werk begleitet die Ausstellung.
Mit einer Ausbildung in Architektur und Bauen arbeitete Peter Sedgley von 1950 bis 1960 als Architekturassistent, als er damit begann als Autodidakt die Dynamik des Sehens und der farblichen Wahrnehmung in der bildenden Kunst zu erforschen. Zusammen mit der Künstlerin Bridget Riley war Sedgley ein Pionier der geometrischen Abstraktion, die in den sechziger Jahren aufkam, und beide wurden ausgewählt, 1965 an der prestigeträchtigen Ausstellung “The Responsive Eye” am MoMA in New York teilzunehmen. Seine erste Einzelausstellung fand in der einflussreichen Howard Wise Gallery in New York statt, und im darauffolgenden Jahr erhielt er den Preis der 9. Tokyo International Biennale.
Während der Jahre 1968-1970 waren Sedgley und Riley Gründungsmitglieder zweier gemeinnütziger Organisationen, S.P.A.C.E. für die Unterstützung von Künstlern mit Atelierräumen und A.I.R., ein Künstlerindex für die Förderung ihrer Arbeit. S.P.A.C.E. wurde zu einem Prototyp und beeinflusste die Gründung ähnlicher Projekte anderswo auf der Welt, insbesondere das Künstlerhaus Bethanien in Berlin und das PS1 Projekt in New York. Vorbereitungen für ein Kunstfestival namens “London Now in Berlin” wurden 1971 getroffen. Der künstlerische Leiter dieser Veranstaltung, Dr. Michael Heardter Präsidialsekretär der Akademie der Künste, lud die Künstler der S.P.A.C.E. Studios London als Teil der bildenden Kunst ein, die in den weitläufigen Hallen am Messedamm in Berlin Westend ausgestellt werden sollte. Dies führte zu Sedgleys erstem Besuch in Berlin, als Kurator und Mitorganisator der Ausstellung, zusammen mit seiner Einladung als Gast des DAAD Künstlerprogramms.
„Die Farben“ so Goethe „sind Taten des Lichts.“ Für Sedgley bestätigte dieses Zitat seine Absicht, Farbe in der Komposition einzusetzen wie in Musikaufführungen. Sein Stipendium in Berlin bot Möglichkeiten, mit anderen Kreativen bei der Produktion von Multimediaevents zu kooperieren, und eine große Gelegenheit ergab sich als der Südwestrundfunk bei ihm eine Multimedia-Aufführung für die Donaueschinger Musiktage in Kollaboration mit dem jungen deutschen Komponisten York Höller in Auftrag gab. Der Titel des Konzerts war “Light-Sound / Sound-Light”, eine Hommage an den russischen Komponisten und Visionär Alexander Skriabin.
Mit Ankunft des ‚digitalen Zeitalters‘ begann Sedgley damit, das Geschick von Programmierern dafür zu erkunden, eine neue Phase im Beherrschen der visuellen Wahrnehmung einzuläuten, und produzierte einige Bilder, die er ‘Cybergraphs’ nannte.
Museen und Galerien nahmen von seinen bahnbrechenden Versuchen Notiz, und Sedgleys Werk findet sich in vielen öffentlichen Sammlungen wieder, darunter The Tate Gallery, London, The Albright-Knox Art Gallery, Buffalo NY, The Walker Art Center, Minneapolis, die Berlinische Galerie, Berlin und die Fundação Calouste Gulbenkian, Lissabon. Sedgley hat in Deutschland schon viel ausgestellt und hat auch zahlreiche ‚Kunst am Bau‘ Aufträge realisiert. So merkte Roger Berthold 1974 in ‘The Times’ an: ''Mit durchaus mehr Berechtigung, wenn auch geringerer Wirkung, als der verstorbene Präsident Kennedy, könnte Peter Sedgley von sich behaupten:''Ich bin ein Berliner.''
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation “Singing Light” - Malerei, kinetische Skulpturen und Zeichnungen von Peter Sedgley. 1964 – 2002, 96 Seiten