Martin Assig - Westwerkt Havelhaus, Installationsansicht, Galerie Volker Diehl, Berlin, 2007 © Marcus Schneider
Zum Gallery Weekend Berlin 2008 (2.-4. Mai 2008) zeigt die GALERIE VOLKER DIEHL eine neue Einzelausstellung von Martin Assig.
Westwerk Havelhaus zeigt nicht nur Assigs Tafelbilder und Zeichnungen, sondern auch eine Serie von 24 Haus- und Kirchenobjekten, die in den letzten Monaten speziell für diese Ausstellung entstanden sind. Nie zuvor wurden Assigs plastische Arbeiten in dieser Anzahl und Vielfalt gezeigt. Die Skulpturen sind nach vorgefundenen oder eigens angefertigten Architekturmodellen entstanden und wurden in der für Assigs Tafelbilder so charakteristischen Enkaustik-Technik mit farbigem Wachs überzogen. Laut Eugen Blume, Direktor des Hamburger Bahnhofs - Museum für Gegenwart, der im begleitenden Ausstellungskatalog schreibt, ähneln diese Werke "Seelenhäusern". Es sind sehr merkwürdige, manchmal absurde Bauten, die von der gegenwärtigen "Heimatlosigkeit des menschlichen Bewusstseins" erzählen. Das Modellformat der Häuser, Türme, Paläste und Kirchen erweckt die Unschuld des kindlichen Blicks, der in naivem Staunen den Geheimnissen der Welt begegnet. Die auratischen Hausobjekte von Martin Assig berühren den Betrachter auf einer sehr tiefen, fast instinktiven Ebene. Sie schwanken zwischen großer Ernsthaftigkeit und scheinbarer Naivität und behandeln die Architektur als Abbild des menschlichen Geistes, sowohl im Hinblick auf die Kraft des rationalen Denkens als auch auf die Unergründlichkeit der menschlichen Psyche.