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Ausstellung
MARTIN ASSIG
GLÜCKHABEN - Haus am Waldsee
DATUM 03. Jun. 2015 - 17. May. 2015 Ort Haus am Waldsee, Berlin

Martin Assig - Glückhaben, Installationsansicht, Haus am Waldsee, Berlin, 2015

GLÜCKHABEN

MARTIN ASSIG

06.03.2015 – 17.05.2016

Haus am Waldsee, Berlin 

 

Die Ausstellung wird vom 6. Februar bis zum 29. Mai 2016 im Museum Boijmans van Beuningen in Rotterdam zu sehen sein.
 
Martin Assigs Zeichnungen glänzen mit lakonischen Wörtern und Sätzen, zu denen er abstrakte Muster, Gesichter, Körper und Kleider zusammenfügt, um intime Einsichten, Bemerkungen und Zitate des Tages stumm zu uns sprechen zu lassen. Mit ungewöhnlicher Geduld und Ausdauer schafft der 1959 in Schwelm geborene und heute in Berlin lebende Assig in seinen grafischen Arbeiten Blätter, die auf kleinem Raum eine große innere Pracht entfalten und direkt auf das Wesen des Lebens zielen. Die Ausstellung "Glückhaben" zeigt u.a. über 200 Papierarbeiten aus seiner umfangreichen Werkgruppe "St. Paul", die als Hommage an Paul Klee konzipiert wurde und seit 2009 stetig wächst.

 

Assig spielt mit der Vorstellung des mittelalterlichen, anonymen Künstlers, der sich einem höheren Ideal unterwirft und sein eigenes Werk wie von außen mit Staunen betrachtet. In seinen Zeichnungen übersetzt er seine eigene Handschrift in farbige, abstrakte Linien, Formen und Muster, Körper und Gegenstände.
 
Blatt für Blatt entsteht in geduldigen Arbeitsprozessen, als wären es Stundengebete in mittelalterlichen Handschriften oder Comicstrips. Sie entspringen dem täglichen Strom der Wahrnehmung, des Hörens und Denkens, des Sehens, Fühlens und Lesens, und führen in ein Feld jenseits von Effizienz und Gewinnmaximierung. Hier verdichten sich Erfahrungsweisheiten, die überzeitlich und profan zugleich zu sein scheinen. Offen sprechen sie die innersten Geheimnisse von Liebe und Tod aus. Mal wirken sie schwer, mal leicht. Bestimmte Worte erlangen Sichtbarkeit: Hoffnung, Demut, Tragödie, Erinnerung, Gewissheit, Ewigkeit, Barmherzigkeit...

 

Der Großteil der Zeichnungen schöpft aus religiösen Traditionen, aus Folklore, Ritualen, Körperwahrnehmung, Literatur, Musik und Philosophie. Ob Marguerite Duras oder Johann Sebastian Bach, Edvard Munch oder Paul Klee, russische Literatur oder das eigene Schicksal - jedes neue Blatt trieft vor kostbarem Gedankengut, das aus dem Atelier auf dem Lande vor den Toren Berlins in den Kunstkreislauf so mancher Metropole läuft.
 
Die Ausstellung im Haus am Waldsee zeigt neben architektonischen Skulpturen auch zahlreiche Zeichnungen, allesamt voller sinnlicher wie geistiger Kraft.
 
Im Verlag Walther König ist ein Katalog in deutscher und englischer Sprache erschienen. Er enthält Essays von Björn Vedder und Durs Grünbein sowie eine Einführung der Herausgeberin Katja Blomberg.

 

Gefördert durch das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin; zusätzlich gefördert durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin - Senatskanzlei - Kulturelle Angelegenheiten; den Verein der Freunde und Förderer des Hauses am Waldsee e.V.; Gembus Stiftung