Der 1955 in Barcelona geborene Bildhauer ist einer der herausragenden Protagonisten seiner Generation. Plensas Werk führt den Betrachter in poetische Erfahrungsräume und konfrontiert ihn mit philosophischen Fragen der Existenz. Seit den 1980er Jahren verwendet Plensa Buchstaben und Wörter als visuelles und skulpturales Material. Sprache ist für den Künstler sowohl Klang als auch Vermittler von körperlichen Erfahrungen, die er in skulpturale Formen übersetzt. In seinen Skulpturen tauchen Buchstaben als Informationseinheiten auf, als Metapher für die biologischen Bausteine des Lebens. Seine Motivation ist die poetische Verdichtung und geistige Durchdringung des Raumes. Neben einer Reihe von Arbeiten auf Papier wird eine Gruppe von Skulpturen, The Heart of Trees, gezeigt. Es handelt sich um sieben lebensgroße Bronzefiguren, in deren Mitte ein Baum wächst. Schließlich wächst der Baum mit der Figur zusammen und überwuchert sie. Ihre Haut ist mit Schriftzeichen aus verschiedenen Buchstabensystemen bedeckt.
 
Plensa hat neben dem lateinischen Alphabet auch kyrillische Buchstaben verarbeitet. Jaume Plensa fertigt häufig Arbeiten für den öffentlichen Raum. Eines seiner ehrgeizigsten Projekte, der monumentale Crown Fountain, wurde 2004 im Millennium Park in Chicago fertiggestellt, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Cloud Gate von Anish Kapoor und dem Jay Pritzker Pavilion von Frank Gehry. Weitere Außenskulpturen von Plensa befinden sich unter anderem in Barcelona, Teneriffa, St. Denis, Tokio, Yorkshire, Gateshead, Jerusalem, Pistoia, Kimpo (Korea), Washington, London und Toronto.