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Ausstellung
MARTIN ASSIG
Martin Assig. Promise
DATUM 03. Apr. 2024 - 18. May. 2024 Ort Patrick Heide Contemporary Art, London

Patrick Heide Contemporary Art London
11 Church Street
London NW8 8EE, UK

 

April 3, 2024 - May 18, 2024 

Private View: April 17, 2024, 18:00 - 21:00


Martin Assig, Promise, Installationsansicht, Patrick Heide Contemporary Art, London, 2024

Martin Assigs künstlerischer Kosmos kreist stets um den Menschen und stellt essentielle Fragen nach unserer Existenz und ihren transzendenten Erscheinungsformen. Der Künstler fragt nach der Dichotomie von Leben und Tod, nach Liebe und Sehnsucht, Leid und Verlust, nach allen menschlichen Grundschicksalen und Emotionen. So schreibt der Kunsthistoriker Ullrich im Ausstellungskatalog zu Assigs großer Retrospektive im Museum Kuppersmühle in Duisburg im vergangenen Jahr: "Die Bildwerke bieten sich als Gegenüber und Begleiter innerer Monologe, als Anstifter zu inneren Gesprächen an".

Martin Assig ist weniger ein zeitgenössischer Künstler im aktuellen Sinne, die Themen, die er aufgreift, sind grundlegend und beständig, keine aktuellen soziopolitischen Themen. Man könnte ihn in einer Tradition religiöser oder mythologischer Bildgestaltung sehen, mit dem Ziel, durch den kreativen Prozess metaphysische Bereiche zu erreichen. Und obwohl Assigs Kompositionen uns mit einer farbenfrohen Ikonografie verführen, ist die Botschaft nicht religiös und verschont uns nicht vor unseren dunklen Seiten. Der Künstler berührt das Innerste unserer Gefühle, er wagt sich in Bereiche vor, die Menschen oft nicht zu erforschen oder auszudrücken wagen. In seiner epischen Serie St. Paul, einer Hommage an Paul Klee, verwendet Assig, wie Klee, Text, um eine andere Ebene des Verständnisses zu vermitteln. Die Worte können die visuelle Wirkung verstärken, aber auch auf bereichernde Weise nicht mit dem dargestellten äußeren und inneren Bild übereinstimmen. St. Paul wurde 2009 begonnen, umfasst mehr als 1000 Zeichnungen und wurde 2016 teilweise im Museum Boijmans von Beuningen in Rotterdam gezeigt. Der Zyklus steht im Einklang mit Assigs persönlichem Leben, das von Krankheit und Erlösung, von existenzialistischen Fragen und Grübeleien, von lebens- und kunstbezogenen Gedanken und Sehnsüchten geprägt ist. Der Betrachter gewinnt den Eindruck, dass der Künstler durch seine Kunst bekräftigen muss, dass er noch am Leben ist.

Die Londoner Ausstellung trägt den Titel "Promise" und schlägt einen positiveren Ton an als der Kern von Assigs St. Paul-Serie. Die Hauptgruppe der ausgestellten Zeichnungen mit dem Titel " Seelen" verweist auf den metaphysischen Teil unserer Existenz sowie auf eine Reflexion der eigenen Seele des Künstlers und spielt auf uns Menschen als Individuen in ihrer spirituellen Einzigartigkeit an. Die meisten Werke enthalten keinen Text, die Bilder werden hauptsächlich visuell und intuitiv übersetzt. In Seelen kehrt Assig zu den Ausschnitten zurück, mit denen er 1999 für die Bodenarbeit 'Erzählung am Boden' gearbeitet hatte, und macht die Serie allein durch die Art der Cut-and-Paste-Technik spielerischer. Seelen drückt aber auch immerwährende Dilemmata und Sehnsüchte aus, die ebenso zeitlos sind wie Assigs Medien Wachs und Enkaustik, die bis ins alte Ägypten zurückreichen. In Verbindung mit dem Titel "Promise" (Versprechen) taucht ein Hoffnungsschimmer auf, und Seelen könnte eine Flugbahn in eine bessere Zukunft beschwören.